Seiten

Mittwoch, 8. Juni 2011

Von Podiumsdiskussionen, Hipster-PDAs und Panik

Das Wetter hier pendelt im Moment zwischen sommerlich-sonnig und regnerisch. Im Moment sind wir wieder in einer Regenphase, nachdem es furchtbar schwül war. Und ich hab natürlich direkt wieder ne Erkältung, die sehr anhänglich ist und mir heftige Kopfschmerzen bereitet.

Heftige Kopfschmerzen bekam ich aber auch bei der Podiumsdiskussion zum Memorandum, bei der Yon und ich waren. Ich kam ein paar Minuten verspätet, habe aber nur die ersten Sätze der Begrüßung verpasst.  Der Saal war überfüllt, einerseits viele Studenten, andererseits auch einiges an überwiegend älteren Leuten. Marke "Seniorstudent" oder "engagierter Laie". Das Podium war, wie ich finde, sehr unausgewogen besetzt. Der einzige, der nicht für die Inhalte des Memorandums war, war Weihbischof Zekorn; Prof. Sattler machte deutlich, daß sie hinter den Inhalten steht, aber massive Probleme mit Form und Zeitpunkt der Veröffentlichung hat. Und was sie dazu sagte, hatte es tatsächlich in sich. Ihr wurde das Memorandum vorgelegt, und sie hatte dann nur ein Wochenende Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie es unterschreibt oder nicht, ohne daß noch eine Möglichkeit bestanden hätte, am Textlaut etwas zu ändern. Was schon einigermaßen verwunderlich ist, wenn man bedenkt, daß ihr Büro nur ein paar Schritte vom Büro von Prof. Heimbach-Steins und diversen anderen Memorandisti entfernt ist.

Der Herr Weihbischof konnte kaum einen Satz sagen, ohne daß im Saal ein ständiges Gemurre, Gegrummel und Kopfgeschüttel losging. Er wurde unterbrochen, hat aber seine Sache trotz der offensichtlich feindseligen Stimmung gut gemacht. Mehr zu diesem Abend findet sich hier und dort bei Yon.

Ansonsten habe ich trotz Erkältungs- und Dialogbedingtem Kopfschmerz mir einen PDA zugelegt. Na, eigentlich ein PAA. Ist ja gar nicht digital, denn es handelt sich um ein Hipster-PDA. Sprich: ein paar Karteikarten, die von einer Klammer zusammengehalten werden. Mein erster Schritt in Richtung "Getting Things Done".

Und: habe ich mich darüber geärgert, wegen EHEC tatsächlich eine höchstwahrscheinlich total harmlose Gurke entsorgt zu haben. Ich hätte wenigstens Gurkencurry draus machen können. Immerhin esse ich trotz allem meinen Salat und Tomaten. So sicher wie jetzt gerade waren die noch nie- der mich beliefernde Biohof liefert Proben ab, die Sachen sind ok. Eigentlich ist mir Bio ziemlich schnuppe, aber die Sachen nach Hause geliefert zu bekommen ist toll, und sie halten viel, viel länger, weil sie sehr frisch sind. Was ich auch lustig finde: die Empörung darüber, daß deutsche Behörden zu Unrecht spanische Gurken verdächtigt hätten. Ja auf den Gurken war nicht der EHEC-Stamm, der die Leute hier gerade erkranken lässt. Aber mir sollen doch mal bitte die Spanier und diverse Politiker anderer EU- Länder und Organisationen erklären, was Fäkalkeime auf Gurken zu suchen haben. Spanische Gurken mögen aktuell nicht für Krankenhausaufenthalte und Tote verantwortlich sein, aber pfui-bäh sind Fäkalkeime auch dann, wenn sie nicht lebensgefährlich sind.

Und heute Abend gibts Salat.